KMU treiben soziale und wirtschaftliche Entwicklung an
Nürnberg 24.06.21: Sozialinvestorin Oikocredit zum Internationalen Tag der Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen am 27. Juni
Die Erkenntnis, dass es kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gesellschaften vorantreiben, ist in den vergangenen Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. KMU machen etwa 90 Prozent der Unternehmen und mehr als 50 Prozent der Arbeitsplätze weltweit aus. 2017 riefen die Vereinten Nationen deshalb den 27. Juni zum internationalen Tag der Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen aus. Trotz ihrer enormen Bedeutung haben es KMU, zumal in Ländern des globalen Südens, aufgrund ihrer geringen Größe besonders schwer, von konventionellen Banken Geld zu bekommen. Mangelnder Zugang zu Finanzmitteln ist ein zentrales Hindernis für das Wachstum von kleinen und mittleren Unternehmen, weiß die Weltbank.
Hier setzt die internationale Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit an. Die Sozialinvestorin finanziert zunehmend Partner im inklusiven Finanzwesen, die sich auf den KMU-Markt konzentrieren. „Für Oikocredit haben KMU eine große Bedeutung, denn sie schaffen Arbeitsplätze und wirken positiv auf die lokalen Gemeinschaften in ihrem Umfeld“, sagt Carolin Gutmann, Geschäftsführerin des bayerischen Förderkreises der Genossenschaft, über den mehr als 4.300 von weltweit 59.000 Anleger*innen die Arbeit von Oikocredit ermöglichen. Derzeit unterstützt Oikocredit insgesamt 1,1 Millionen kleine und mittlere Unternehmen durch Finanzierungen und Schulungsprogramme für KMU-Kreditgeber in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Was KMU mit Krediten erreichen
Der Apotheker Felix Kanga Nao in Côte d’Ivoire musste nach der politischen Krise 2011 seinen Laden schließen. Er konnte mit umgerechnet 7.600 Euro Kredit des Mikrofinanzinstituts Baobab, das sich auf Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen konzentriert, wieder neu starten. Heute beschäftigt er in mehreren Geschäften 48 Mitarbeiter*innen. Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen brauchen Kredite. Sie müssen Material oder Waren vorzufinanzieren, Räume, Maschinen und Ausrüstung beschaffen und Durststrecken aushalten können.
Zu Anfang der Covid-Pandemie bekam die Textilunternehmerin Carmiña López in Ecuador den Auftrag, eine große Menge Gesichtsmasken zu fertigen. Dafür brauchte sie neue Nähmaschinen. 20.000 US-Dollar als Kredit von Cooprogreso, der Mikrofinanzinstitution, mit der sie seit vielen Jahren zusammenarbeitet, versetzten López in die Lage, den Auftrag anzunehmen. „Wir wollen unsere eigene Fabrik und unser eigenes Lager bauen“, sagt die Textilunternehmerin Carmiña López selbstbewusst. Die Zahl der 20 Näherinnen und zehn Zulieferer*innen will sie mindestens verdoppeln. Dafür braucht sie Kredite zu fairen Bedingungen. Darum achtet Oikocredit bei der Wahl der Partner nicht nur auf deren wirtschaftliche Seriosität, sondern auch auf die soziale Ausrichtung und die positive Wirkung ihrer Arbeit.
Über Oikocredit
Oikocredit Förderkreis Bayern e.V. engagiert sich in der Entwicklungszusammenarbeit, um die Lebensverhältnisse wirtschaftlich benachteiligter Menschen in den Ländern des Globalen Südens nachhaltig zu verbessern. Dies wird umgesetzt durch entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit sowie durch Förderung und Beteiligung an der internationalen Genossenschaft Oikocredit.
Seit 45 Jahren bietet die Genossenschaft Oikocredit als Sozialinvestorin Finanzierungslösungen für Partnerorganisationen in den Bereichen inklusives Finanzwesen, Landwirtschaft und erneuerbare Energien. Mit Darlehen, Kapitalbeteiligungen sowie Beratungs- und Schulungsprojekten unterstützt Oikocredit wirtschaftlich benachteiligte Menschen in Afrika, Asien sowie Lateinamerika und der Karibik dabei, ihren Lebensstandard nachhaltig zu verbessern.
Für Rückfragen, Informationen und Zusendung von Bildmaterial:
Karin Günther, Referentin Öffentlichkeitsarbeit
kguenther@oikocredit.de, Tel.: 0911 – 37 69 001, Mobil: 0151 6500 8310